Verschiedene Projekte

Arbeitstag 15.03.2014 Bau eines Wildbienenhotels

Lebensraum zerstören – Lebensraum schaffen

Und wieder wurden ein paar Obstbäume ein Opfer des Baubooms. Wieder liegen einige Zeugen der früheren Siedlungsstruktur mit Baumert und Hochstammbäumen am Boden. Gepflanzt wurden sie vor gut 80 Jahren. Der innere Kern ist hohl, aber noch haben sie Jahr für Jahr Früchte getragen. Äpfel mit kaum mehr bekannten Namen: Reinetten, Goldparmäne, Jakober… Im nächsten Frühjahr werden hier Häuser stehen. Stück um Stück breitet sich das Siedlungsgebiet in die Landschaft aus und in den Dörfern und Städten werden noch die letzten Grünflächen überbaut. Ein Opfer dieser Entwicklung sind die Obstbäume. Vor 50 Jahren war unsere Landschaft noch geprägt von ihnen. Waren es damals noch 15 Millionen, schätzt man den Bestand heute noch auf 2,3 Millionen Hochstammbäume. Der Zustand der verbliebenen ist besorgniserregend. Mit dem Rückgang der Hochstammbäume haben die Bestände Vogelarten, die in diesem Lebensraum wohnen, drastisch abgenommen: Wendehals, Steinkauz, Gartenrotschwanz, Distelfink…

Auch Diepoldsau ist von dieser Entwicklung nicht verschont. Fredy Kuster, ein naturverbundener Förster, ergriff die Initiative, um aus einem der ‚Gefallenen‘ einen neuen Lebensraum zu schaffen. Ausserhalb der Siedlung, auf seiner naturnah bewirtschafteten Parzelle, sollte der gefällte Hochstammbaum neues Leben ermöglichen. Eine Halterung wurde in den Boden gerammt und der hohle Apfelbaum mit dem Bagger daraufgesetzt. Am einem der regelmässigen Arbeitstage machte sich die Naturschutzgruppe Alta Rhy ans Werk, um aus dem toten Baum ein Hotel zu machen – ein Wildbienenhotel. Es hiess mit der Motorsäge Lücken schaffen, Löcher bohren, Schilf- und Brombeerstängel sammeln, binden und einsetzen, Lehm in Löcher zu streichen usw., um verschiedenen Wildbienenarten neue Nistgelegenheiten zu schaffen.

Neue Untersuchungen zeigen, dass Wildbienen bei der Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen eine ganz entscheidende Rolle spielen. Bisher wurde die Bedeutung der Honigbiene als Bestäuberin überschätzt, wie eine aktuelle Forschungsübersicht des FiBL zeigt. Dank ihrer grossen Vielfalt an Arten, die sich bezüglich Flugzeit, Witterungsabhängigkeit, Blütenpräferenzen stark unterscheiden, spielen die Wildbienen eine ganz entscheidende Rolle. Bei Kirschbäumen und Raps z.B. sind die Wildbienen deutlich bessere Pollenüberträger als Honigbienen. Schwierig ausbeutbare Blüten wie Rotklee, Luzerne, Tomate werden von der Honigbiene gar gemieden. So tut auch die Landwirtschaft im eigenen Interesse gut daran, die Wildbienen zu fördern durch Erhalt von naturnahen und kleinstrukturierten Lebensräumen, die Erhöhung der Blütenvielfalt, Schaffung gut besonnter Kleinstrukturen, Zeitliche Staffelung der Mahd, Reduktion des Herbizid- und Pestizideinsatzes, Reduktion der Düngung.

Die Naturschutzgruppe Alta Rhy leistet mit dem Hochstamm-Wildbienenhotel einen kleinen Beitrag an die Verbreitung der Wildbienen. Aber noch mehr ist der Baum ein Mahnmal für das Leben, ein Symbol der Hoffnung, dass aus zerstörtem Lebensraum auch ein neuer entstehen kann.

Jürg Sonderegger, Naturschutzgruppe Alta Rhy Diepoldsau

Auf swisstopo.ch kann die Landschaftsentwicklung eindrücklich nachvollzogen werden. Dort sind digitalisiert Fotos aus allen Gegenden und aus verschiedenen Jahrzehnten einsehbar und abrufbar.

www.hochstamm-suisse.ch/home/hochstamm/rueckgang.html

Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL). Wildbienen und Bestäubung. https://www.fibl.org/fileadmin/documents/shop/1633-wildbienen.pdf

Erlebnistag in der Kiesgrube (2013)

Die Kiesgrube ist Industrieort und Naturoase in einem. Am Sonntag, den 11. August, von 10.00-15.00 Uhr war das Beton- und Kieswerk Sigmund Sieber für Gross und Klein eine besondere Spiel- und Erlebniswelt mit vielen Attraktionen: Führungen durch das Betonwerk, Naturentdeckungen im Areal, Bergpreiswertungen für Kiesbergbesteiger/innen, Velocross über Steinpisten, gigantische Sandhaufen für die Kleinen, Gestaltungs- und Spielmöglichkeiten mit Steinen.

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Jubiläum „20 Jahre Naturschutzgruppe Alta Rhy“ (2012)

Die Naturschutzgruppe Alta Rhy feiert 2012 das 20jährige Vereinsjubiläum. Seit 1992 bemüht sie sich die Natur auf der Rheininsel zu schützen und zu fördern. Die Aktivitäten umfassen Pflege- und Schutzmassnahmen, die Organisation von Informations- und Erlebnisveranstaltungen zur Sensibilisierung der Bevölkerung für die Anliegen der Natur, Interventionen auf lokaler Ebene usw. Die Naturschutzgruppe Alta Rhy wird im Jubiläumsjahr mit der Schule Diepoldsau ein grösseres Projekt durchführen.

Präsentation_20 Jahre Jubiläum

Jahresthema 2011 Abfall

Die Naturschutzgruppe Alta Rhy ist ein Verein mit über 100 Mitgliedern, der sich seit bald 20 Jahren für ein lebenswertes und natürliches Dorf einsetzt. Wir stellen jedes Vereinsjahr unter einen thematischen Schwerpunkt; in diesem Jahr ist es das Thema „Abfall“, im Sinne von „Die Natur kennt keinen Abfall“.

Tipps

In regelmässigen Abständen werden Tipps zum Thema Abfall im Mitteilungsblatt von Diepoldsau publiziert.
Abfalltipps

Aktionswoche

Während der Aktionswoche werden verschiedene Anlässe wie ein Kompostierkurs, eine Exkursion und eine Betriebsbesichtigung durchgeführt.
Aktionswoche

Informationen

Unter dieser Rubrik werden diverse Informationen zum Thema Abfall wie Statistiken und Vergleiche aufgeführt.
Abfall Informationen

Jahresthema 2006: Energie

Inhalt:

Energiecheck
Aktionstag
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